Consultants/Berater
Berater/Consultants beraten Unternehmen bei der Gründung, der Restrukturierung, dem Börsengang oder der Abwicklung eines Betriebs. Des Weiteren gibt es Consultants, die sich auf Kommunikation, Personal, Interessensvertretung und Marketing spezialisiert haben.
Gefahren
Will der Berater mir etwas verkaufen?
→ Als Unternehmensberatung getarnt, werden beispielsweise nur Versicherungen ausgewählter Vertragspartner angeboten. Dies ist definitiv keine unabhängige und objektive Beratung.
Risiko von Interessenkonflikten
→ Da ein Berater seinem Klienten nicht verpflichtet ist, kann er im Auftrag weiterer Klienten auch gegen die Interessen des einzelnen Klienten arbeiten.
Ansprache durch unbekannte Berater
→ Wer von einem Unternehmensberater angesprochen wird, der nicht bekannt ist und der nicht von einem Dritten empfohlen wurde, sollte prüfen, ob der Berater zu den 530 überprüften Mitgliedern des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. in Bonn zählt.
Sind Referenzen überprüfbar?
→ Zu fragen ist stets: Was hat der Berater bereits an Lösungen erarbeitet und an Erfolgen erreicht? Doch Vorsicht vor Allgemeinplätzen wie „Habe das und das in der mittelständischen Bauindustrie umgesetzt“. Immer den Ansprechpartner beim früheren Kunden angeben lassen und diesen dann fragen: Sind die Projekte tatsächlich so verlaufen, wie der Berater sie beschrieben hat? Fühlten sich die ehemaligen Kunden gut beraten?
Sind die Beratungsziele konkret festgehalten?
→ Schwammige Verträge führen erfahrungsgemäß zu Honorarstreitigkeiten. Nur wenn die Ziele exakt benannt und schriftlich festgehalten werden, stimmen am Ende Preis und Leistung. Auf welche Bereiche soll sich die Beratung beziehen? Wie sind Rechte und Möglichkeiten des Beraters gestaltet? Was soll die Beratung kosten? Begriffe wie „allgemeine betriebswirtschaftliche Beratung“ sind für derlei Vereinbarungen völlig ungeeignet. Kann ein Berater hingegen sein Leistungsportfolio klar umreißen und dies auch schriftlich fixieren, ist das meist ein Zeichen für Seriosität.
Wenn die „Chemie“ nicht stimmt
→ Der Erfolg einer Beratung hängt nicht zuletzt davon ab, wie gut sich Berater und Kunde verstehen, also ob die „Chemie“ stimmt. Zwischen Kunde und Berater muss vertrauensvolles Arbeiten möglich sein. Wenn der Kunde hingegen den Eindruck gewinnt, der Berater sei unangenehm oder wolle ihn verleiten, sollte er sofort Abstand nehmen. Andernfalls ist die Gefahr groß, dass das jeweilige Projekt nicht den gewünschten Erfolg erzielt.
Wenn der Berater zur „Heuschrecke“ wird
→ Ein Berater übernimmt üblicherweise nicht die Rolle der Geschäftsführung. Sollte es aber tatsächlich Aufgabe sein, einen Geschäftsführer ausfindig zu machen, dann darf der Berater „seinen“ Geschäftsführer nicht schon mit in das Mandat bringen. Ein Berater fängt erst nach entsprechender Auftragserteilung an, einen entsprechenden Geschäftsführer zu suchen, und stellt diesen dann dem Unternehmen vor. Seriöse Berater übernehmen diese Aufgabe für gewöhnlich gar nicht selbst, sondern lassen dies durch einen spezialisierten Personalberater realisieren. Besteht der Berater aber darauf, eigenes Personal und eventuell sogar eigenes Kapital ins Unternehmen einzubringen, dann handelt es sich definitiv nicht mehr um einen Beratungsauftrag, sondern um eine Übernahme als Investor, die als Beratung getarnt wurde. In diesen Fällen entpuppen Berater sich dann plötzlich als „Heuschrecken“ und versuchen die Führung des Unternehmens zu übernehmen.
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