Blue Energy – Anleger sind schon da und warten! – Am finanzwelt-Roundtable sitzen diejenigen, die Dinge nachhaltig bewegen. Wie Jochen Sautter, Geschäftsführer von Blue Energy Europe, spezialisiert auf regenerative Energien. Der Anleger ist schon da, das Produkt ist auch da.
Blue Energy – Anleger warten auf Lösungen
Finanzwelt: Solange der Strom noch in Europa aus AKWs und Kohlekraftwerken kommt, machen E-Autos auf Langstrecke wenig Sinn, oder soll der Verkehr auf die eh schon überlastete Schiene?
Jochen Sautter, Geschäftsführer Blue Energy Group: Elektroautos sind für Kurzstrecken sicherlich eine gute Variante. Für Langstrecken allerdings, glaube ich, ist das Elektroauto nicht geeignet. Da sind sicherlich eher synthetische Kraftstoffe und Wasserstoff geeignet. Wenn Sie sich vorstellen wie viele Batterien ein LKW brauchen würde, der fast jeden Tag rund 1.000 km fährt, kann das sicher nicht die Lösung sein.
Sowohl die Schiene als auch die Straße sind überlastet. Wenn man irgendwo ausbauen möchte, wäre es sicher besser, die Schiene auszubauen, um da noch mehr Kapazität zu bekommen. Grundsätzlich haben wir aber das Problem, dass der Transport viel zu billig ist: Wir haben viel zu viele Waren, die durch die Welt transportiert werden. Hier müssen wir ansetzen.
Blue Energy – Anleger schauen auch auf Umweltprobleme
Finanzwelt: Wir hätten mit E-Autos zwar saubere Innenstädte, wobei auch Reifen, Bremsen, Schiffe, Gasherde, Weihnachtskerzen, Heizungen und Feuerwerk ordentlich CO2 und/oder Feinstaub produzieren. Aber vor allem verlagern wir die Umweltprobleme ins Ausland. Kennen Sie die Produktionsbedingungen für Batterien?
Jochen Sautter, Geschäftsführer Blue Energy Group: Das sehe ich genauso. Klimaschutz heißt leider häufig, dass man die Probleme in ärmere Länder mit weniger Umweltauflagen auslagert. Ein Beispiel: Ich war vor kurzem in China gewesen, da habe ich von einer Stadt gehört, die auf E-Autos umgestellt hat. Aber man hat außerhalb der Stadt ein Braunkohlekraftwerk gebaut, um den Strom dafür zu produzieren.
Finanzwelt: Wie soll in Zukunft denn die Grundlastfähigkeit abgebildet werden?
Jochen Sautter, Geschäftsführer Blue Energy Group: Ich glaube, die oberste Maxime muss die Energieeinsparung sein. Der Strom, welcher erst gar nicht verbraucht wird, muss weder produziert, noch transportiert werden. Anschließend ist es natürlich wichtig, dass die Energie, die verbraucht wird, klimafreundlich hergestellt wird. Der Strom allein wird nicht ausreichen. Es geht eben nicht, dass wir in Deutschland alle Atom- und Kohlekraftwerke abschalten, gleichzeitig aber alles auf Elektro umstellen wollen. Deshalb glaube ich ganz fest, dass synthetische Kraftstoffe und auch Wasserstoff eine wichtige Rolle einnehmen werden. Die E-Mobilität sehe ich eher als Zwischenprodukt hin zu den synthetischen Kraftstoffen. Die notwendigen Technologien sind teilweise schon fertig entwickelt. Doch leider sind die fossilen Energieträger Öl und Gas bislang noch viel zu billig, so dass sich ein Umstieg finanziell bislang einfach noch nicht lohnt. Ein Liter ökologischer Sprit ist einfach doppelt so teuer wie Diesel.
Zeit für ein neues EEG?
Finanzwelt: Der Staat geht in Sachen Umweltpolitik dahin über, mit Steuern zu bestrafen, statt mit Förderungen zu begünstigen. Das Resultat war der Niedergang der einheimischen Solarindustrie. Zeit für ein neues EEG?
Jochen Sautter, Geschäftsführer Blue Energy Group: Es ist vollkommen richtig, dass der Staat durch seine Steuern eine große Lenkungsfunktion hat. Wir als Blue Energy Europe haben uns da ein Stück weit abgekoppelt und haben vor zwei Jahren ein Kraftwerk gekauft, in dem wir grundsätzlich aus Klärschlamm und Gülle Wasserstoff produzieren können. Ironischerweise erfahren wir mit solchen Technologien im Ausland viel mehr Akzeptanz als in Deutschland. Blue Energy – Anleger im Ausland sind schon offener! Wir Deutschen vergrößern derzeit unsere Abhängigkeit vom russischen Erdgas, indem wir die Gasleitung Nordstream 2 fördern. Damit ersetzen wir fossile Energieträger durch andere fossile Energieträger. Andere Europäische Länder wollen lieber ökologisches Gas in ihrem Gasnetz haben, was wesentlich sinnvoller ist.
Der Zertifikatehandel mit CO2
Finanzwelt: Warum reden dann alle nur von verteuern und verbieten, statt zu verbessern? In anderen Ländern zahlt derjenige beim Zertifikatehandel, der viel CO2 produziert und wer O2 produziert bekommt Geld.
Jochen Sautter, Geschäftsführer Blue Energy Group: In Schweden haben wir einen CO2-Preis von 130 Euro pro Tonne, hier in Deutschland reden wir über 10 Euro pro Tonne. Das tut niemandem weh. Der CO2-Preis muss bedeutend teurer sein. Auf der anderen Seite muss aber auch dieses Geld, welches da eingenommen wird, in Forschung und Entwicklung von umweltfreundlichen Technologien investiert werden.
Finanzwelt: Wenn man sich die aktuelle Lage auf den Finanzmärkten ansieht: Wir haben Nullzinsen, zum Teil schon Strafzinsen. Wenn man jetzt nicht auf neue Produkte wie Nachhaltigkeit setzt, wann dann?
Jochen Sautter, Geschäftsführer Blue Energy Group: Man kann dem Finanzvertrieb nur raten, die Zeichen der Zeit zu nutzen. Blue Energy – Anleger sind schon da und warten! Jede Woche haben wir in der Tagesschau ein Thema, das wir vertrieblich nutzen können. Einen besseren Türöffner gibt es doch gar nicht.
Quelle: Pressemeldung Blue Energy
Noch kein Kommentar vorhanden.