Unternehmen wollen ihre Bonität verbessern, um bessere Finanzierungsmöglichkeiten durch Fremdkapital und Investoren zu erhalten, während die Bonität von Privatpersonen für Unternehmen wichtig ist, wenn diese für Ihre Kunden in Vorleistung gehen. Die Bonität beeinflusst die Kreditkonditionen, die Beziehungen zu Lieferanten und die allgemeine Marktstellung. Während für Privatpersonen die Bonität hauptsächlich auf persönlichen Finanzgewohnheiten basiert, erfordert die Verbesserung der Unternehmensbonität ein umfassenderes, strategisches Vorgehen.
Wichtigste Maßnahmen, wie Unternehmen ihre Bonität verbessern:
- Geschäftsdaten regelmäßig aktualisieren: Sicherstellen, dass Finanzdaten korrekt und aktuell bei Auskunfteien eingereicht werden.
- Eigenkapitalquote erhöhen: Nutzung von Leasing, Mezzanine-Kapital und anderen Finanzierungsinstrumenten.
- Effizientes Forderungsmanagement: Schnelle Begleichung von Rechnungen, ggf. Factoring einsetzen.
- Pünktliche Zahlungen sicherstellen: Vermeidung negativer Einträge bei Auskunfteien.
- Langfristige Geschäftsbeziehungen pflegen: Vertrauen durch stabile Beziehungen zu Lieferanten und Kunden.
- Alternative Finanzierungsquellen nutzen: Flexibilität durch Leasing, Factoring und andere Optionen erhöhen.
Wichtigste Maßnahmen, wie Privatpersonen ihre Bonität verbessern:
- Rechnungen pünktlich zahlen: Vermeidung von Zahlungsverzug und Mahnungen.
- Kredite sorgfältig verwalten: Vermeidung unnötiger Kreditanfragen und konsequente Rückzahlung bestehender Kredite.
- Fehlerhafte Einträge in der SCHUFA korrigieren: Regelmäßige Überprüfung und Berichtigung falscher oder alter Daten (kostenlose Selbstauskunft).
- Vermeidung unnötiger Kreditkarten, Finanzprodukte und Anzahl Konten.
5 Tipps, um die Bonität schnell zu verbessern
Die meisten grundlegenden Tipps lassen sich sowohl für Unternehmen, als auch im Privaten umsetzen. Mit den folgenden 5 Tipps lässt sich die Bonität schnell verbessern. Egal ob es um die Bonität bei SCHUFA, Creditreform oder der Kreditkarte geht. Mittlerweile ist es sogar bei PayPal oder Klarna möglich in Raten zu bezahlen, sodass man auch dort seine Bonität verbessern kann.
Bei SCHUFA sollte der Bonitätsscore über 95 % liegen, da es ansonsten einen negativen Grund gibt, warum die Bonität niedriger ist. Unter 80 % bekommt man meistens kein Konto oder Kredit mehr.
1. Negative Einträge vermeiden
Das Schlimmste, was man seiner Bonitätsbewertung antun kann, ist ein negativer Eintrag. Um einen negativen Eintrag bei SCHUFA oder ähnlichen Anbietern zu vermeiden, muss man pünktlich Rechnungen bezahlen und Zahlungsausfälle vermeiden.
Damit ein Unternehmen oder jemand anderes eine Forderung an die SCHUFA melden darf, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Es müssen mindestens zwei schriftliche Mahnungen erfolgt sein.
- Die erste Mahnung liegt mindestens vier Wochen zurück.
- Es wurde auf die Übermittlung an die SCHUFA hingewiesen, und die Forderung wurde nicht bestritten.
2. Offene Forderungen begleichen
Um die Bonität wieder zu verbessern, muss man sich um offene Forderungen und weitere negative Einträge kümmern. Dazu sollte einer der ersten Schritte sein, offene Forderungen so schnell wie möglich zu begleichen. Hat es bereits einen Eintrag bei der SCHUFA dafür gegeben, wird ein erledigt hinzugefügt, aber der Eintrag bleibt für 3 Jahre in der SCHUFA-Akte. Wer die Forderung innerhalb von 100 Tagen nach der SCHUFA Meldung begleicht, bekommt den Eintrag nach 1,5 Jahren entfernt.
Dazu kommt, dass die SCHUFA Bewertung etwa alle 3 Monate neu berechnet wird. Andere Anbieter werden es ähnlich umsetzen.
3. Prüfen und fehlerhafte Einträge korrigieren
Wer seine Bonität verbessern will, möchte entweder ein größeres Kreditvolumen oder wurde abgelehnt. Während für ein größeres Kreditvolumen meistens nur mehr Eigenkapital bzw. Sicherheiten oder ein besseres Einkommen hilft, sollte man bei einer Ablehnung auf die Suche nach dem Grund gehen. In Deutschland ist ein solcher Eintrag höchstwahrscheinlich bei der SCHUFA zu finden, während er in Österreich bei CRIF und KSV zu finden ist. In der Schweiz gibt es dagegen keine allgemeine Auskunft.
Neben einer kostenpflichtigen Auskunft über einen detaillierten SCHUFA-Score gibt es den kostenlosen Basiscore oder eine Datenauskunft gemäß dem Datenschutzgesetz. Die normale SCHUFA-Auskunft kostet dagegen 29,95 €. Der kostenlose Check sollte ausreichen, um den Grund für eine schlechtere Bonität zu finden. Liegt ein Fehler vor, sollte dieser korrigiert werden. Dazu gehören auch geschlossene Konten oder geänderte Adressen.
Man sollte sehr genau sein bei der Prüfung der Daten, da negative Einträge durch Identitätsdiebstahl entstanden sein könnten.
4. Weniger Konten und Kreditkarten und Bonität verbessern
Statistiken zeigen, dass mehr Konten zu einem höheren Risiko für Zahlungsausfall führen. Daher können viele Konten und Kreditkarten, ganz besonders bei verschiedenen Banken, als ein höheres Risiko gewertet werden. Um die Bonität zu verbessern, sollte man unnötig viele Konten vermeiden. Es gilt: je älter das Konto, desto besser für die Bonitätsbewertung.
Aber aufgepasst, Kreditkarten können die Bonität verbessern, da man bereits bewiesen hat, dass man mit einem Kredit umgehen kann. Aber auch hier gilt wieder, dass man statistisch gesehen nicht mehr als 2 Kreditkarten besitzen sollte. Lieber eine Kreditkarte mit größeren Kreditrahmen, als viele verschiedene.
5. Forderungen und Kredite reduzieren
Um seine eigene Bonität zu verbessern, sollten offene Forderungen und Kredite reduziert werden. Je nach Einkommen und Sicherheiten bekommt man einen bestimmten Kreditrahmen, der natürlich reduziert wird, wenn man bereits einen Kredit hat.
Insbesondere bei Klarna oder PayPal ist die Bonität wichtig, wenn z.B. „In bis zu 30 Tagen bezahlen“ oder Ratenzahlung ausgewählt wird. In Deutschland wird direkt eine Anfrage bei SCHUFA und weiteren Instituten gestellt. Dabei wird über den jeweiligen Kredit informiert, sodass sich viele kleine Kredite negativ auf die Bonität auswirken können. Bei dem Klarna Kauf auf Rechnung soll das nicht mehr der Fall sein, da dies früher auch zu einer Abstufung der Bewertung geführt hatte, auch wenn die Rechnungen pünktlich bezahlt werden.
Bonität im Unternehmen verbessern
Eine der grundlegenden Maßnahmen zur Verbesserung der Unternehmensbonität ist die regelmäßige Aktualisierung aller relevanten Geschäftsdaten. Banken und Auskunfteien bewerten Unternehmen auf Basis von Finanzdaten wie Jahresabschlüssen und betriebswirtschaftlichen Auswertungen. Veraltete oder ungenaue Informationen können zu einer schlechteren Bonitätsbewertung führen. Unternehmen sollten daher sicherstellen, dass alle eingereichten Daten korrekt und aktuell sind, und bei Fehlern sofort Korrekturen vornehmen lassen
Eigenkapitalquote erhöhen
Die Eigenkapitalquote spielt eine zentrale Rolle bei der Bonitätsbewertung. Eine hohe Eigenkapitalquote signalisiert finanzielle Stabilität und verringert das Risiko aus Sicht der Kreditgeber. Unternehmen können ihre Eigenkapitalquote durch verschiedene Maßnahmen steigern, wie z.B. die Nutzung von Mezzanine-Kapital oder Leasingmodellen, die nicht in der Bilanz erscheinen und somit die Bilanzsumme verringern
Forderungsmanagement optimieren
Ein effizientes Forderungsmanagement ist essenziell für einen gesunden Cashflow und eine starke Bonität. Unternehmen sollten darauf achten, dass Rechnungen möglichst schnell beglichen werden, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Factoring kann hierbei eine wertvolle Unterstützung bieten, indem es Unternehmen ermöglicht, offene Forderungen sofort zu liquidieren. Dies verbessert nicht nur die Liquidität, sondern verhindert auch, dass verspätete Zahlungen die Bonitätsbewertung negativ beeinflussen
Zahlungsfristen einhalten
Pünktliche Zahlungen sind ein klares Signal für finanzielle Zuverlässigkeit. Verzögerungen können zu negativen Einträgen bei Auskunfteien führen, die bis zu vier Jahre gespeichert werden. Unternehmen sollten daher ein striktes Zahlungsmanagement implementieren und sicherstellen, dass alle Verbindlichkeiten fristgerecht beglichen werden.
Langfristige Geschäftsbeziehungen pflegen
Stabile und langfristige Beziehungen zu Lieferanten und Kunden tragen ebenfalls zur Verbesserung der Bonität bei. Sie zeigen, dass das Unternehmen zuverlässig ist und in der Lage, seine Verpflichtungen langfristig zu erfüllen. Ein aktives Beziehungsmanagement und eine transparente Kommunikation mit Kreditgebern und Geschäftspartnern können das Vertrauen in das Unternehmen stärken und somit die Bonität verbessern.
Bonität verbessern mit alternativen Finanzierungsmöglichkeiten
Die Nutzung alternativer Finanzierungsmöglichkeiten wie Leasing, Factoring oder Mezzanine-Kapital kann die finanzielle Flexibilität eines Unternehmens erhöhen und die Eigenkapitalquote verbessern. Dies führt zu einer besseren Bonität und ermöglicht es dem Unternehmen, sich in Verhandlungen über Finanzierungskonditionen besser zu positionieren.
Bewertung von Scoredex
Scoredex ist eine Plattform, die sich auf die Seriösitäts-Bewertung von Unternehmen spezialisiert hat, indem sie umfassende Datenanalysen und Risikobewertungen durchführt. Diese Bewertungen bieten Investoren, Geschäftspartnern und anderen Stakeholdern wertvolle Einblicke in die finanzielle Gesundheit und das Geschäftsrisiko eines Unternehmens. Scoredex kombiniert öffentlich zugängliche Daten mit proprietären Analysetools, um ein detailliertes Bild der Kreditwürdigkeit, Bonität und betrieblichen Stabilität von Unternehmen zu erstellen. Diese Bewertungen unterstützen fundierte Entscheidungen in Bezug auf Investitionen, Partnerschaften und Kreditvergaben, indem sie ein transparentes und objektives Maß für das Vertrauen in ein Unternehmen bieten. Scoredex ist kein klassischer Bonitätsindex. Hier erfahren Sie die Unterschiede zu traditionellen Bewertungsmethoden.
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