17 Apr. 2025

Die Deutsche Finance Group (DFG) präsentiert sich als Tor zu einer exklusiven Investmentwelt: Privatanleger sollen „Zugang zu institutionellen Märkten und exklusiven Investments“ erhalten, wie es auf der Webseite heißt​ deutsche-finance-group.de

Konkret platziert die DFG hauptsächlich geschlossene Fonds (Alternative Investment Funds, AIF) im Bereich Private-Equity-Immobilien und Infrastruktur. Diese Fonds sammeln Geld von Kleinanlegern (teils ab 5.000 € plus 5% Agioseimetz-rechtsanwaelte.de) ein, um es breit gestreut in Immobilienprojekte weltweit zu investieren – oft gemeinsam mit großen institutionellen Investoren.

Das Anlageziel klingt verlockend: Investments in Objekte, die normalerweise nur Pensionskassen oder Staatsfonds offenstehen, und dabei „renditestarke ‘Off Market’-Investments“, die dem Massenmarkt verborgen bleiben​ deutsche-finance-group.de. Für viele Anleger mit Nullzins-Frust scheint das ein Traumangebot zu sein.

Deutsche Finance Group – Der Faktencheck 

Die Realität dieser Produkte verdient einen kritischen Blick:

Ein zentrales Verkaufsargument – die breite Diversifizierung über zahlreiche Zielfonds, Länder und Immobilienarten – bringt auch Nachteile: Hohe Nebenkostenfressen einen Teil der Erträge auf. Schon 2016 monierte der Brancheninformationsdienst fondstelegramm, dass der erste Publikumsfonds der DFG zwar stark diversifiziere, aber eben dadurch auch erheblich Kosten verursache​ seimetz-rechtsanwaelte.de.

Besonders kritisch: Die Fondsgesellschaft machte prognostizierte Gesamtgewinn-Angaben, ohne konkrete Zielinvestments offenzulegen. Die Anleger erfahren also im Voraus nicht, in welche Zielfonds und mit welchen Partnern das Geld fließt – ein klassisches Blind-Pool-Risikoseimetz-rechtsanwaelte.deHinter verschlossenen Türen entscheidet das Management, wo investiert wird; der Anleger kann nicht ermessen, was ihn tatsächlich erwartet und ob die Nachsteuerrenditen das eingegangene Risiko rechtfertigen ​seimetz-rechtsanwaelte.de.

Renditeversprechen im Prospekt wirken zudem optimistisch: Beispielsweise wurde beim „DF Deutsche Finance Private Fund I“ ein Gesamtmittelrückfluss von 150% des Einsatzes bis 2023 in Aussicht gestellt​ seimetz-rechtsanwaelte.de. Übersetzt heißt das: Aus 10.000 € Einlage sollen am Laufzeitende 15.000 € werden (vor Steuern). Das entspricht einer jährlichen Rendite im mittleren einstelligen Bereich – angesichts der langen Fondslaufzeiten und Risiken nicht überragend.

Neuere Fonds kalkulieren ähnlich: Scope Analysis zufolge prognostiziert der Investment Fund 23 etwa rund 145% Gesamtrückfluss für Anleger​ scopeexplorer.com. Solche Werte sind Prognosen, keine Garantien, wie in kleingedruckten Hinweisen betont wird. Ob die Gewinne am Ende tatsächlich eintreten, muss der Anbieter erst noch beweisen​ seimetz-rechtsanwaelte.de. So hat der 2008 aufgelegte Vorgängerfonds IPP Fund I am Ende seiner Laufzeit lediglich rund 136–142 % Ausschüttung erreicht​ deutsche-finance-blog.de – weniger als ursprünglich erhofft, aber immerhin ohne Totalverlust.

Die Marketing-Sprache der DFG zeichnet ein Bild von Sicherheit und Exklusivität. Slogans wie „Wissen, wie Rendite entsteht“ oder „Wir machen Märkte“ vermitteln Kompetenz und Gestaltungswillen​ deutsche-finance-group.de. Erfolgsmeldungen werden offensiv platziert: Über 10Mrd. € verwaltetes Vermögen und über 50.000 Anleger sollen der Gruppe bereits vertrauen​ deutsche-finance-group.de. Man rühmt sich 20 internationaler Auszeichnungencridworld.com und eines Top-Ratings der Agentur Scope (AA-AMR) für das Asset-Management​ cridworld.com.

Zudem betont die DFG ihre ESG-Verantwortung und veröffentlicht zusammen mit dem Handelsblatt Research InstituteStudien zu Trendthemen (z. B. Biotech oder US-Immobilienmarkt deutsche-finance-group.de) – ein Hauch von Wissenschaftlichkeit, der Vertrauen schaffen soll. Gleichzeitig erzeugt man dezenten Anlagedruck: So war der Fonds “Club-Deal Boston III” (Lab-Offices in Boston) laut Unternehmensangaben in nur acht Wochen voll platziertcridworld.com – ein Signal an Anleger, sich rasch zu entscheiden, wollen sie an solchen „exklusiven“ Gelegenheiten teilhaben.

Trotz all dieser Hochglanz-Botschaften fehlen auf der Website offensichtliche Warnhinweise. Risikohinweise wie „Der Erwerb dieser Beteiligung ist mit erheblichen Risiken bis hin zum Totalverlust verbunden“ finden sich meist nur im Prospekt und Zeichnungsschein, nicht aber prominent auf der Startseite. Dabei sind die Risiken erheblich: BlindpoolWährungsrisiken bei Auslandsinvestments, Fremdkapitalhebel, und die Tatsache, dass die Projekte oft langfristig und illiquide sind. Selbst die DFG muss einräumen, dass Totalverlust möglich ist​ seimetz-rechtsanwaelte.de.

Doch dieser Hinweis geht im Werberaunen leicht unter. Für sicherheitsorientierte Sparer, die „einigermaßen sichere Rückflüsse“ suchen, sind diese Angebote laut Experten schlicht ungeeignet – auch wenn die niedrige Einstiegshürde von 5.000 € verlockend erscheint​ seimetz-rechtsanwaelte.de. Die versprochene „institutionelle Qualität“ der Investments darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Privatanleger am Ende volle unternehmerische Risiken tragen, aber keine Kontrolle ausüben können.

Wer steckt dahinter? – Management, Eigentümer und Verflechtungen

Die DFG wurde 2005 in München gegründet und firmiert heute als DF Deutsche Finance Holding AG. Sie ist inhabergeführt und bankenunabhängigdeutsche-finance-group.de. Als Gründer und Haupteigentümer gelten Thomas Oliver Müller und Dr. Sven Neubauer, die beide als Executive Partner und CEOs im Vorstand stehen​​ deutsche-finance-group.de. Müller (Jg. 1973) präsentiert sich als Architekt der Unternehmensstrategie und „Chairman“, Neubauer als sein langjähriger Mitstreiter. Offizielle Biografien der beiden sind spärlich, doch beide verweisen auf jahrzehntelange Erfahrung in Immobilien, Private Equity und Infrastrukturdeutsche-finance-group.de. Unabhängige Qualifikationsnachweise bleiben die Gründer schuldig – das Vertrauen der Anleger gründet primär auf dem Track Record der aufgelegten Fonds selbst.

Zur erweiterten Führungsriege gehören weitere Vorstände: Daniel Milleg (COO, Betrieb), Symon Hardy Godl (CIO, Investments)​, Christoph Falk (CFO, Finanzen) und Bobana Prosic (CPO, Projekte)​. Dieses Kernteam verantwortet die strategischen Entscheidungen. Bemerkenswert: Viele der Führungskräfte sind vergleichsweise jung und stammen aus den eigenen Reihen – Godl etwa leitete zuvor die Vermögensverwaltung der DFG und wurde dann zum CIO befördert​ private-banking-magazin.de. Externe Branchenveteranen sucht man im operativen Management vergeblich; die DFG ist ein geschlossenes System, in dem die Gründer und Vertrauten alle Schlüsselpositionen kontrollieren.

Eine Aufsichtsratsriege soll für Kontrolle sorgen. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist aktuell Rüdiger Herzogdeutsche-finance-group.de, ein 75-jähriger Rechtsanwalt mit Vergangenheit in der Wilhelm von Finck AG (Family Office eines Münchener Milliardärs). Herzog sitzt auch im Aufsichtsrat des Softwarekonzerns Nemetschek SE​ nemetschek.com und bringt Finanzmarkterfahrung mit.

Stellvertretender AR-Chef ist Prof. Dr. John Davidson, zugleich als Group Research Officer im Unternehmen tätig​ – eine eher ungewöhnliche Doppelfunktion. Weitere Aufsichtsräte sind z.B. Dr. Dirk Rupietta und Dr. Tobias Wagner​. Insgesamt scheint der Aufsichtsrat mit einigen renommierten Namen bestückt, was Vertrauen schaffen soll. Allerdings bestehen auch personelle Überschneidungen zwischen Überwachung und operativem Geschäft, die unabhängige Kontrolle relativieren (Davidson etwa bewertet quasi seine eigene Arbeit).

Die Konzernstruktur der Deutschen Finance Group ist komplex und umfasst zahlreiche Tochtergesellschaften im In- und Ausland. Im Folgenden ein Auszug der zentralen Gesellschaften und Funktionen:

Diese Aufstellung verdeutlicht die Verflechtung: Die Holding kontrolliert sämtliche Schlüsselakteure – vom Fondsmanager (KVG) über den Vertrieb bis zur Treuhandstelle, die formal die Anteile der Anleger hält​ seimetz-rechtsanwaelte.de

Interessenkonflikte liegen auf der Hand: Alle Beteiligten werden letztlich vom gleichen Gesellschafterkreis gesteuert. So erhalten etwa die Vertriebstöchter (Networks GmbH & Co.) Vertriebsprovisionen von den Fonds – laut Prospekt z.B. bis zu 1,19% des eingesammelten Kapitals als Vergütung während der Platzierung​ deutschefinance.group. Die KVG selbst verdient jährliche Managementgebühren, die laut aktuellem Verkaufsprospekt in einer Gesamtkostenquote von rund 3,36% p.a. des Nettovermögens eingepreist sind kvg.deutsche-finance.de. Diese Kosten fließen unabhängig vom Anlageerfolg an die DFG. Profiteur ist also immer zuerst das eigene Firmengeflecht – die Anleger tragen dagegen das volle Risiko.

Auffällig: Einige Schlüsselpersonen der DFG waren zuvor in ähnlichen Unternehmen tätig oder haben interessanten Hintergrund. Gründer Thomas O. Müller und AR-Chef Herzog weisen Verbindungen zur Finck-Familie auf (eine der reichsten Bankiersfamilien Deutschlands), was auf ein Netzwerk finanzkräftiger Unterstützer hindeutet. Im Aufsichtsrat tauchte zeitweise auch der US-Amerikaner Bill Krouch als Vorsitzender auf – ein Mann, der gleichzeitig im Board der internationalen Investmentgesellschaft Investcorp sitzt​ ir.nemetschek.com.

Dies deutet auf globale Beziehungen hin: Die DFG hat offenbar Zugang zu einem Investoren-Netzwerk, das über Deutschland hinausreicht. Krouch war bis ca. 2020 AR-Vorsitzender der Holding​ ir.nemetschek.com, heute hat Herzog diese Rolle. Transparenz über die Eigentumsverhältnisse der Holding – wer genau wie viel Prozent der Anteile hält – fehlt allerdings in der öffentlichen Berichterstattung. Man darf jedoch annehmen, dass Müller und Neubauer als Gründer den Löwenanteil kontrollieren.

Summa summarum zeigt sich eine konzerninterne Machtballung: Dieselben Personen und Gesellschafter treten in wechselnden Rollen (Initiator, Verwalter, Vertrieb) auf. Externe Kontrollinstanzen fehlen weitgehend. Für Anleger bedeutet dies: Verlassen müssen sie sich voll auf die Integrität und Kompetenz dieses Führungszirkels.

Genau hier drängen sich die Fragen auf: Was qualifiziert diese Personen für den verantwortungsvollen Umgang mit hunderten Millionen Anlegergeldern? Bis auf allgemeine Beteuerungen von Erfahrung gibt es wenige überprüfbare Referenzen. Eine öffentlich nachvollziehbare Leistungshistorie (Track Record) wird nicht transparent gemacht – Erfolgsmeldungen werden zwar selektiv publiziert, aber eine Gesamtschau unabhängiger Stellen fehlt. Es ist daher schwer, als Außenstehender einzuschätzen, ob die Macher der DFG ausreichend Expertise haben, um die ambitionierten Renditeziele risikoangemessen zu erreichen.

Vertrieb, Netzwerk und Umfeld – Strukturvertrieb 2.0?

Die Deutsche Finance Group bewegt sich in einem Umfeld, das von einem starken Vertriebsapparat geprägt ist. Privatanleger werden überwiegend über Finanzvertriebe und Berater akquiriert, weniger durch eigene Filialen. Dazu hat die DFG eigens Unternehmen gegründet – etwa die DF Deutsche Finance Networks GmbH, die als Schnittstelle zu freien Finanzvermittlern dient.

Wie ein Artikel im Fachportal Cash Online zeigt, baut die DFG hier systematisch aus: So wurde 2023 ein neuer Vertriebsdirektor (Benjamin Livshits) verpflichtet, um den Vertriebsaufbau für eine neue Fonds-Police voranzutreiben​ cash-online.de. Gemeinsam mit der Liechtenstein Life Assurance entwickelte die DFG die Netto-Police „Deutsche Finance Performance Plus“, die es Vermittlern ermöglicht, DFG-Investments in einer Lebensversicherungshülle anzubieten​ cash-online.de.

Vertriebspartnern stellt man Vergleichsrechner, digitale Beratungssoftware und Online-Abschlussstrecken bereit​ cash-online.de. Darüber hinaus unterstützt DFG Networks im Geschäftsbereich „Consulting“ die Partner bei Rekrutierung, Verkaufs- und Marketingstrategiencash-online.de. Dieses Rundum-sorglos-Paket für Vermittler erinnert an klassische Strukturvertriebe: Auch dort werden Vertriebler angeleitet, geschult und mit Marketingmaterial versorgt, um möglichst effizient Abschlüsse zu generieren.

Es verwundert daher nicht, dass DFG-Produkte auf Plattformen wie FondsDISCOUNT.de oder bei Pools wie Fonds Finanz auftauchen. Die breite Streuung über Finanzberater bedeutet für die DFG: Hohe Provisionen als Vertriebsanreize sind nötig. Üblich sind 5% Agio, wovon ein Großteil an die Vermittler fließt. Zusätzlich lockt man mit exklusiven Events – die DFG veranstaltet z.B. einen jährlichen Vertriebskongress und warb 2022 mit einem „Wine & Get-together“ am Rande der Expo Real Immobilienmesse​ deutsche-finance-group.de, um Kontakte zu pflegen.

All dies dient dem Vertrauensaufbau bei Multiplikatoren. Allerdings birgt es die Gefahr, dass Vermittler die Produkte allzu rosig darstellen, um Abschlüsse zu erzielen. In der Vergangenheit gab es in der Finanzvertriebslandschaft immer wieder Fälle, in denen Risiken kleingeredet wurden. Anleger sollten sich bewusst sein: Die Berater, die DFG-Fonds empfehlen, verdienen direkt am Verkauf mit – ein potenzieller Interessenkonflikt, der sachliche Beratung beeinflussen kann.

International ist die DFG gut vernetzt. Eine der Stärken, mit der die Gruppe wirbt, ist ihr Zugang zu institutionellen Investmentpartnern weltweitdeutsche-finance-group.de. Tatsächlich hat die DFG in den letzten Jahren einige prominente Joint-Venture-Deals gemacht, besonders in den USA. Hier stieg sie ab 2018 aggressiv ein: 13 US-Immobilienprojekte in 24 Monaten – von Boston bis San Francisco – mit rund 2Mrd.$ Eigenkapitalinvestitionen hat die DFG in Partnerschaft mit lokalen Entwicklern gestemmt​ therealdeal.com.

Darunter prestigeträchtige Objekte wie das Coca-Cola Building in New York und die legendäre Transamerica Pyramid in San Francisco, die man zusammen mit dem New Yorker Investor Michael Shvo erworben hat​ cridworld.com, therealdeal.com. Diese Deals brachten der DFG Schlagzeilen und katapultierten sie laut dem Branchendienst The Real Deal innerhalb kurzer Zeit zum zweitgrößten deutschen Immobilieninvestor in den USA nach der Allianzcridworld.com.

Doch solche Partnerschaften sind ein zweischneidiges Schwert. Zum einen legitimieren sie die DFG in den Augen der Anleger – nach dem Motto: Wenn Größen wie die Bayerische Versorgungskammer, BVK (bayerische Pensionkasse) oder namhafte Entwickler wie Shvo und Serdar Bilgili mit der DFG kooperieren, kann das Geschäftsmodell nicht schlecht sein.(Tatsächlich war die BVK bei einem London-Deal der DFG, dem Kauf des Olympia Exhibition Centre 2017, als Co-Investor dabei​ therealdeal.com.) Zum anderen haben diese Partner eigene Interessen.

Im Fall Shvo etwa kam es 2020 zu öffentlich ausgetragenen Streitigkeiten zwischen ihm und seinem türkischen Mitinvestor Bilgili über Projektanteile​ therealdeal.com. Solche Konflikte können die Projekte verzögern oder gefährden – Risiken, die letztlich auch die Fondsanleger treffen, von denen aber im Verkaufsprospekt kaum die Rede ist. Zudem ist nicht transparent, zu welchen Konditionen die DFG in diese Deals einsteigt. Oft fungiert sie als Juniorpartner, der einer vom lokalen Partner vorgegebenen Struktur beitritt.

Der Clou: Laut Thomas Müller erfolgt die Struktur so, dass *zunächst der institutionelle Investor (z.B. der Developer selbst oder ein Ankerinvestor) das benötigte Eigenkapital vorschießt, und die DFG bringt dann nachträglich das Geld der Privatanleger als „reservierte Tranche“ ein​ cridworld.com. Für die Privatanleger klingt das sicher – schließlich hat ein Profi den Deal geprüft und man investiert „Seit’ an Seit’“ mit den Großen.

Doch im Ernstfall bedeutet es: Der institutionelle Lead-Partner hält alle Fäden (und vermutlich auch bevorzugte Konditionen), während der DFG-Fonds als Nachranganleger fungiert. Wer im Zweifel zuerst bedient wird, ist offen. Hier fehlen Einblicke in die Verträge. Die DFG verweist zwar auf erfolgreiche Due-Diligence-Prüfungen durch die Institutionellencridworld.com, aber die Anleger müssen dem vertrauen – sehen können sie es nicht.

Ein weiterer Aspekt des Netzwerks: Die DFG hat in der Vergangenheit auch in exotischere Märkte investiert – etwa in Brasilien, Vietnam oder die Türkei​ therealdeal.com. Gerade in der Türkei musste sie 2018 schmerzlich erfahren, wie lokale Risiken zuschlagen: Durch die Lira-Krise gab es erhebliche Buchverluste bei türkischen Beteiligungen, was die DFG zwang, ihre Strategie zu überdenken​ therealdeal.com.

Dr. Sven Neubauer kündigte danach an, man werde sich stärker auf Europa und die USA fokussieren und „weniger Emerging Markets“ im Portfolio haben​ therealdeal.com. Diese Kehrtwende zeigt, dass die DFG durchaus lernfähig ist – aber auch, dass sie zuvor beträchtliche Risiken im Streben nach Rendite eingegangen war. Dass solche Rückschläge in den Hochglanzprospekten kaum Erwähnung finden, versteht sich von selbst.

In Summe bewegt sich die DFG in einem Umfeld aus vertriebsgetriebenem Kapital (viele kleine Anleger) und partnerschaftsgetriebenen Deals (wenige große Player). Sie hat es geschafft, beide Welten zu verbinden – intern spricht man von der “Institutionellen Investmentplattform”deutsche-finance-group.de. Doch für Anleger bedeutet das: Ihr Geld fließt in ein komplexes Netzwerk, in dem vieles außerhalb ihres Einflussesliegt. Die Rolle der DFG ist oft die eines Vermittlers – sie sammelt privates Kapital und reicht es an institutionelle Projekte weiter. Diese Mittlerrolle birgt das Risiko, dass vor allem die Vermittlungsgebühren verdient werden, lange bevor klar ist, ob das Projekt fruchtet.

Regulierung und Kontrolle – Grauzone oder solide Aufsicht?

Ein wichtiger Punkt für jeden Anleger: Wer überwacht das Geschäftsgebaren der Deutschen Finance Group?Schließlich handelt es sich um Finanzprodukte, die dem Schutz bedürfen. Die gute Nachricht: Ein großer Teil der DFG-Aktivitäten unterliegt tatsächlich der Aufsicht der BaFin, der deutschen Finanzmarktaufsicht. Insbesondere die DF Deutsche Finance Investment GmbH als Kapitalverwaltungsgesellschaft ist von der BaFin zugelassen und reguliertseimetz-rechtsanwaelte.de.

Für jeden Publikums-AIF (Alternative Investmentfonds) muss ein Verkaufsprospekt nach dem Vermögensanlagengesetz/KAGB von der BaFin gebilligt werden. Die DFG hat solche Prospekte vorliegen; z.B. wurde der Fonds Investment Fund 24 im April 2024 mit BaFin-Genehmigung zum Vertrieb zugelassen​ kvg.deutsche-finance.de. Darin sind alle wesentlichen Risiken, Gebühren und Vertragsbedingungen formal aufgeführt – das schafft zumindest rechtliche Klarheit auf dem Papier.

Wichtig zu verstehen: Eine BaFin-Billigung bedeutet nicht, dass die Behörde das Geschäftsmodell inhaltlich für gut befindet. Sie prüft lediglich, ob alle vorgeschriebenen Angaben vollständig und wahrheitsgemäß sind. Die Wirtschaftlichkeit oder Seriosität einer Anlage garantiert die BaFin ausdrücklich nicht. So steht in jedem Prospekt sinngemäß: Die Gestattungsentscheidung ist keine inhaltliche Prüfung des Angebots. Anleger dürfen sich also von der formalen Regulierung nicht in falscher Sicherheit wiegen.

Die DFG nutzt im Vertrieb auch neue Finanzierungsformen, die unter andere Regulierung fallen. Beispielsweise wird seit 2022 eine digitale Anleihe (tokenbasiertes Wertpapier) über die Plattform Deutsche Finance Digitalinvest angeboten. Dieses Produkt – oft als „regulierte elektronische Immobilienanleihe“ beworben – unterliegt dem elektronischen Wertpapiergesetz (eWpG). Auch hier war ein Wertpapier-Informationsblatt zu erstellen und bei der BaFin einzureichen. Die Anleihe verspricht einen festen Zins von 5% p.a. bis 2027 plus Bonus​ cridworld.com.

Die BaFin-Aufsicht greift also zumindest punktuell bei allen öffentlich angebotenen Produkten der DFG. Zudem ist die DFG Mitglied im Ombudsstelle für Sachwerte und Investmentvermögen e.V., einer anerkannten Schlichtungsstelle, an die Anleger Streitfälle herantragen können​ deutsche-finance-group.de. Das zeigt: Man bemüht sich, die formalen Anforderungen zu erfüllen.

Allerdings operiert die DFG insgesamt in einer Art regulatorischem Niemandsland zwischen Banken- und Kapitalmarktrecht. Sie ist keine Bank und unterliegt nicht der strengen Bankenaufsicht (keine Eigenkapitalvorschriften wie bei Kreditinstituten). Ihre Holding ist nicht an der Börse, muss also keine quartalsweisen Publikationen für Anleger bereitstellen. Die Konzernstruktur ist komplex, aber eine konsolidierte Aufsicht über die gesamte Gruppe findet nicht statt – BaFin und ggf. ausländische Behörden schauen nur auf die jeweiligen lizenzierten Einheiten.

So ist die DF Deutsche Finance Securities GmbH als Wertpapierinstitut zwar bei der BaFin registriert, doch sie fällt unter das leichtere Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG), nicht unter das strenge KWG. Die amerikanischen Aktivitäten (Deutsche Finance America) werden von der US-Börsenaufsicht SEC kaum tangiert, da in den USA selbst kein Geld von Privatanlegern eingesammelt wird – die DFG agiert dort als Investor, nicht als Publikumsfondsanbieter. Die US-Objekte werden meist über Zweckgesellschaften gehalten, deren Transparenz für den deutschen Anleger gering ist (Informationen aus erster Hand kommen selten, man ist auf spärliche Berichte angewiesen).

Wenn die DFG morgen in Schieflage geriete, gäbe es also keine Einlagensicherung oder institutionelle Auffangmechanismen wie bei Banken. Anleger sind auf Vertragsbasis investiert: Im Insolvenzfall eines Fonds hätte dieser separaten Status (Sondervermögen), aber praktisch wäre es sehr schwierig, die Investments ohne die Manager weiterzuführen. Dass die Holding selbst pleitegeht, ist derzeit nicht absehbar – sie verdient ja an laufenden Gebühren. Doch gerade das Fehlen externer Kontrolle macht ein Investment heikel: Man muss den internen Kontrollmechanismen vertrauen, wobei der Aufsichtsrat zwar prominent besetzt ist, aber bislang keine kritischen Fragen öffentlich erkennbar gestellt hat.

Unbequeme Fragen – Worauf Anleger achten sollten

Angesichts all dieser Erkenntnisse ergeben sich mehrere kritische Fragen, die sich jeder potenzielle Anleger stellen sollte, bevor er Geld in die Deutsche Finance Group investiert:

  • Wer profitiert wirklich von diesem Modell? – Die DFG betont gerne, man investiere „parallel“ mit finanzstarken Profis​ deutsche-finance-group.de. Doch der eigentliche Profiteur ist zuallererst die DFG selbst und ihr Vertriebsnetz. Hohe Gebühren und Provisionen werden entnommen, lange bevor klar ist, wie das Investment läuft. Die Holding verdient jährlich Management Fees und einmalig Agios/Emissionskosten; Vertriebspartner kassieren Abschlussprovisionen. Privatanleger tragen hingegen das vollständige unternehmerische Risiko bis hin zum Totalverlust​ seimetz-rechtsanwaelte.de. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Risikoverteilung asymmetrisch ist: Sicher sind vor allem die Einnahmen der DFG, unsicher die Erträge der Anleger.
  • Was qualifiziert die Geschäftsführung für diese Verantwortung? – Die DFG wirbt mit dem Erfahrungsschatz ihres Managements​ deutsche-finance-group.de, doch konkrete Referenzen fehlen. Haben Müller oder Neubauer in der Vergangenheit erfolgreiche Fonds gemanagt oder in Krisen bestanden? Öffentlich bekannt ist darüber wenig. Das meiste Vertrauen beruht auf firmeneigenen Erfolgsstories und Ratings, die auf Angaben der DFG basieren.
  • Personenbezogene Risiken (Key-Person-Risk) sind ebenfalls zu bedenken: Das Konstrukt hängt stark an den beiden Gründern. Fiele einer aus oder träten Differenzen im Führungsteam auf, könnte das die Unternehmensführung schwächen. Bislang gibt es zwar keine Hinweise auf interne Querelen – aber Anleger sollten im Hinterkopf behalten, dass sie ihr Geld letztlich einer Handvoll Personen anvertrauen, deren Werdegang sie kaum kennen.
  • Warum sind Risikohinweise und Details so versteckt? – Die glänzende Außenkommunikation der DFG steht in auffälligem Kontrast zum spröden Kleingedruckten der Prospekte. Wesentliche Risiken (Blindpool, Währung, Totalverlust) werden auf der Website nicht offen hervorgehoben, obwohl sie integraler Bestandteil jeder Anlageentscheidung sein sollten.
  • Stattdessen dominieren Hochglanzbilder von Skylines und Schlagworte wie „Prime-Investments“ und „Wachstumstreiber der Zukunft“. Diese Suggestion von Sicherheit und Exklusivität kann Anleger in falscher Sicherheit wiegen. Hier muss man der DFG zwar zugutehalten, dass sie formal alle gesetzlichen Hinweise liefert – aber eben nicht über das hinaus. Ein Profi-Investor würde eine so geringe Transparenz über die konkreten Vermögenswerte kaum akzeptieren. Privatanleger dagegen investieren mangels Informationen gewissermaßen „im Nebel“ – ein Unbehagen ist angebracht.
  • Ist das Geschäftsmodell tragfähig – oder nur geschickt verpackt? – Die DFG wächst rasant, keine Frage. Doch basiert der Erfolg auf nachhaltiger Wertschöpfung oder primär auf immer neuen Deals und frischem Anlegergeld? Kritiker könnten anmerken, dass das Modell Züge eines „Evergreens“ trägt: Laufzeitende eines Fonds bedeutet, dass Auszahlungen fällig werden – dafür braucht es idealerweise neue gewinnbringende Exits oder Refinanzierungen. Solange Immobilienpreise steigen und genug Anleger nachströmen, lassen sich positive Nachrichten erzeugen (z.B. erfolgreiche Verkäufe, hohe Ausschüttungen).
  • Doch was passiert bei einem Markteinbruch? 2022/2023 etwa stiegen Zinsen und die Immobilienpreise gerieten unter Druck. Noch steht ein Härtetest aus, wie tragfähig das DFG-Modell in einem echten Abschwung ist. Platzen Immobilienblasen oder scheitern Projekte, trifft es die Anleger direkt. Die DFG hat dann zwar weniger Neugeschäft, kann aber dank Gebührenpolstern eine Durststrecke überstehen – Anleger hingegen könnten auf unverkäuflichen Anteilen sitzen bleiben. Es bleibt zu hoffen, dass hinter der Verpackung aus „Wir wissen, wie Rendite entsteht“ tatsächlich substanzielles Know-how steht und nicht nur Marketing.

Glanz und Schatten – Warum bei DFG-Investments Vorsicht geboten ist

Die Deutsche Finance Group hat zweifellos eine beeindruckende Erfolgsgeschichte vorzuweisen: Große Deals in aller Welt, tausende Anleger, zweistellige Milliarden Assets under Management. Sie versteht es, professionelles Investment-Banking mit der Welt der Kleinanleger zu verbinden – eine Nische, in der sie fast konkurrenzlos agiert (vergleichbar ist allenfalls Jamestown, die seit Jahrzehnten US-Immobilienfonds für deutsche Anleger anbietet therealdeal.com). Doch gerade dieser Brückenschlag zwischen „ganz groß“ und „ganz klein“ ist mit besonderen Risiken behaftet.

Als investigativer Blick zeigt: Hinter dem glänzenden Marktauftritt offenbaren sich erhebliche IntransparenzenKostenbelastungen und ein Geflecht, in dem Vertrauen die wichtigste Währung ist. Anleger sollen darauf vertrauen, dass die DFG schon „wissen wird, wie Rendite entsteht“. Tatsächlich wirft das Geschäftsmodell viele Fragen auf, die Unbehagen auslösen. Es geht nicht darum, der DFG unlautere Absichten zu unterstellen – es geht darum, dass Anleger sich der strukturellen Risiken bewusst werden, bevor sie ihr Erspartes in solche Investments geben.

Wer überlegt, in einen DFG-Fonds oder eine Anleihe zu investieren, sollte sich ausführlich und kritisch mit den Verkaufsunterlagen beschäftigen. Unabhängige Quellen – etwa Analysen von Stiftung Warentest, Fachpresse oder Anlegeranwälten – können helfen, das Vertriebsvokabular zu entschlüsseln. So warnte fondstelegramm schon vor Jahren, dass DFG-Beteiligungen für sicherheitsorientierte Anleger nicht geeignet sindseimetz-rechtsanwaelte.de. Dieser Satz hat bis heute Gültigkeit. Die Angebote richten sich an investitionserfahrene Personen, die bereit sind, komplexe unternehmerische Risiken einzugehen und die ihr Investment laufend im Blick behalten. Sollte ein Berater etwas anderes suggerieren – etwa „Immobilienbeteiligung mit Top-Rendite fast ohne Risiko“ – ist höchste Skepsis angebracht.

Deutsche Finance Group – Das Fazit

Die Deutsche Finance Group mag wissen, wie Rendite entsteht – doch ob Sie als Anleger am Ende an dieser Rendite teilhaben, ist ungewiss. Sicher ist dagegen, dass Sie einem undurchsichtigen Geflecht Ihr Vertrauen schenken müssen. Besondere Vorsicht ist also geboten.

Prüfen Sie kritisch, fragen Sie nach, und investieren Sie nur, wenn Sie die Struktur und Risiken wirklich verstanden haben. In der schillernden Welt der DFG gilt mehr noch als sonst: Vertrauen ist gut – Kontrolle (soweit möglich) ist besser. Denn glänzende Wolkenkratzer in New York​ cridworld.com mögen imponieren, aber für Ihr Portfolio zählt, was unten auf dem Boden der Tatsachen übrig bleibt. Anleger sollten sich nicht vom Glanz blenden lassen, sondern das Ganze nüchtern betrachten – auch wenn manches dabei durchaus Bauchgrimmen verursachen kann.

Quellen

Pressemitteilungen der DFG, BaFin-Prospekte, Handelsregister, Fachmagazine (fondstelegrammCash OnlineThe Real Deal), Scope Ratings und eigene Recherchen. Sämtliche Aussagen beruhen auf belegten Quellen und öffentlich zugänglichen Informationen, um eine sachliche und rechtssichere Bewertung zu gewährleisten.

Hinweise:

Dieser Beitrag ist ein KI-unterstützter Scoredex-Faktencheck. Er basiert auf einer unabhängigen, journalistisch ausgearbeiteten und rechtlich überprüften Internetrecherche unter Auswertung öffentlich zugänglicher Quellen. Unterstützt durch algorithmische Analyseverfahren werden Fakten strukturiert aufbereitet – ohne subjektive Meinung oder abschließende Bewertung. Ziel ist eine sachliche Einordnung auf Basis dokumentierter Informationen.

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Dieser Faktencheck basiert auf einer KI unterstützten journalistischen Internetrecherche und stellt keine offizielle Scoredex-Seriositätsbewertung dar. Ein Scoredex-Seriositätsbewertung ist ein neutraler, Algorithmus gestützter Analyseprozess, der sowohl auf- als auch abwerten kann.

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