Green Nudging – Jörg Trübl, Umweltingenieur und Verwaltungsrat der MABEWO AG – spricht über Green-Nudging-Strategien – Make a better world. Umsetzbare Green-Nudging-Strategien können bei der Optimierungen der Energiekosten helfen. Wichtig ist, dass beim Nudging nicht verboten oder belohnt wird, die Entscheidungsumgebung aber verändert sich. Verbote und Gebote verfehlen wie Belohnungen die Ziele, aber „Nudging“ funktioniert? Green Nudging: Mit kluger Kommunikation zur klimaschonenden Spitzenleistung – Green Nudging soll Unternehmen dabei helfen, klimafreundliches Verhalten ihrer Mitarbeitenden zu etablieren, ganz ohne die sonst üblichen Informationskampagnen, Appelle, finanziellen Anreize oder Verbote.
Green Nudging – Funktioniert dies langfristig?
Nudging, auch als „sanftes Anstoßen“ bezeichnet, ist eine effektive Methode, um Menschen zu motivieren, sich für Verhaltensänderungen zu entscheiden. Es geht dabei nicht darum, Regeln und Verbote zu erlassen, sondern darum, Menschen dazu zu bringen, ihre Verhaltensmuster aus freien Stücken zu ändern, als Selbstregulierungsinitiativen. Funktioniert dies langfristig? Nudging wurde 2008 durch die Veröffentlichung des Buches „Wie man kluge Entscheidungen anstößt“ von Cass Sunstein und Richard Thaler bekannt und hat sich im Besonderen im Bereich Energie, klimafreundliche Mobilität, nachhaltige Ernährung und ressourcenschonendes Verhalten verbreitet.
Green Nudges – Umweltbewusstsein verändern
„Nudging“ bedeutet auf Deutsch „anstupsen“. Es bezeichnet kleine Anstöße, die ein bestimmtes Verhalten fördern (z.B. weniger Energie zu verbrauchen), ohne dabei auf herkömmliche Maßnahmen zur Verhaltensänderung zu setzen, wie beispielsweise Informationskampagnen, Appelle, finanzielle Anreize oder Verbote. Stattdessen wird der Kontext, in dem klimafreundliches Verhalten relevant ist, gezielt verändert, um dadurch das Verhalten zu beeinflussen.
MABEWO AG – erfolgreiche Green Nudging Strategie
Jörg Trübl, Umweltingenieur und Verwaltungsrat der MABEWO AG: Studien belegen, dass eine erfolgreiche Nudging-Strategie auf einer klugen und gezielten Kommunikation mit der Zielgruppe basiert. Die Art der Kommunikation muss so gewählt werden, dass sich die Menschen angesprochen fühlen und bereit sind, sich an den Maßnahmen zu beteiligen. Es gibt keine universelle Nudging-Strategie, die auf alle Gruppen anwendbar ist. Stattdessen müssen sich die Kommunikationsmethoden an die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben der jeweiligen Zielgruppe anpassen. Umsetzbare ökologische Nudges finden sich auch in Umweltbereichen als Instrument, um Anstöße für umweltfreundliches Verhalten zu platzieren, ökologisches Verhalten zu vereinfachen und Gewohnheiten zu durchbrechen. Gut erforscht ist das Potenzial von Nudging beim Energiesparen rund um Wasserverbrauch, Heizverhalten oder eine effiziente Belüftung. Studien belegen, dass ein kleiner „Stups“ eine große Wirkung beim europäischen Energiesparen bedeuten kann.
Green Nudging zur Optimierung von Energiekosten
Mabewo AG: Umsetzbare Green-Nudging-Strategien können bei Optimierungen der Energiekosten helfen. Um den Energieverbrauch in Unternehmen und Privathaushalten zu reduzieren, hilft Nudging als Anstoß, Verhaltensmuster zu ändern. Ein Beispiel ist der Austausch von herkömmlichen Glühbirnen gegen LED-Lampen, da sie weniger Strom verbrauchen und das Ausschalten von Licht beim Verlassen von Räumen. Studien belegen, dass das darauf aufmerksam Machen, wie viel Energie gerade verbraucht wird, ein wertvoller Anstupser ist.
Nudging – Motivation zum Energiesparen
Auch Verbrauchsanzeigen für die Dusche, die den Wasserverbrauch messen, zählen als Anstupser. Studien zu einem Schweizer Duschkopfprodukt zeigten, dass die Menschen durchschnittlich kürzer duschen, damit 22 Prozent Energie sparen, weil sie auf den Verbrauch hingewiesen wurden. Auf dem entwickelten Duschkopf sind zu Beginn des Duschvorganges fünf Eisbären zu sehen, die Anzahl verringert sich mit der Länge des Duschens, also je kürzer geduscht wurde, umso mehr Eisbären. Eine weitere Idee ist das Energiesparkonto für das Heizen, um die Motivation zum Energiesparen zu steigern. Nudging als Anregung und Motivation für die Verwendung von Energiesparprogrammen, Beispiel Eco-Modus bei der Spülmaschine. Zur Reduzierung des Energieverbrauchs kann Nudging als eine Ergänzung zu den umfassenden Klimaschutzstrategien angesehen werden.
Klimafreundlichere Arbeitskultur in Unternehmen
Nudging kann in Unternehmen zu einer klimafreundlicheren Arbeitskultur führen. Licht, Computer, Drucker und andere Geräte sind oftmals dauernd angeschaltet. Dies lässt sich durch angepasste Gerätevoreinstellungen anpassen oder auf dem Lichtschalter steht „Drück mich bevor Du gehst“. Aber auch sichtbare Anzeigen, die mit farblichen Smiley reagieren, zeigen, wie viel Strom und Energie gerade verbraucht wird. Wichtig ist, dass beim Nudging nicht verboten oder belohnt wird, die Entscheidungsumgebung aber verändert sich. Ein kleines, dennoch sehr erfolgreiches Beispiel verdeutlicht, dass durch passende Symbole auf Müllbehältern am Arbeitsplatz und im Büro zur korrekten Abfallentsorgung führen und damit das Nachhaltigkeitsbewusstsein gefördert wird. Durch eine gezielte Strategie, die auf nachhaltige und energieeffiziente Methoden setzt, haben Unternehmen die Möglichkeit, Kosten zu senken und zugleich die Umwelt nachhaltig zu schützen.
Green Nudging – eine klimafreundliche Alternative wählen
Nudging wird nicht als Verbot oder Manipulation verstanden. Es geht darum, Menschen dabei zu unterstützen, eine klimafreundliche Alternative zu wählen, wenn sie dies möchten und es für sie möglich ist. Die Verwendung von besonderen Formen der Kommunikation wie Videos, Bilder oder Geschichten kann dabei helfen, Nudging erfolgreich in zahlreichen Bereichen wie auch dem Klimaschutz umzusetzen.
Jörg Trübl – Verwaltungsrat MABEWO AG: „Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es mit sanften Impulsen leichter fällt, über Gewohnheiten und Verhaltensänderungen zu kommunizieren“.