Lesen Sie den ersten Teil des Interviews mit Mr. pantera Michael Ries auf Business-Leaders.net. Hier erklärt Ries seine Vorliebe für Serviced Apartments.
Business-Leaders.net bat den Kölner Wohlfühl-Immobilien-Entwickler Michael Ries (53) zum Interview.
Im ersten Teil hat der Gründer und CEO der pantera AG sein Faible für Serviced Apartments erklärt. Im zweiten Teil geht es nun um verwirklichten Luxus und um sein Pilotprojekt für Best Ager in Ratingen.
Business-Leaders.net: Warum entschlossen Sie sich im Jahr 2010, den Benediktinerorden im Kloster Kornelimünster bei Aachen zu retten, indem Sie den Mönchen Teile der Abtei abkauften und darin Eigentumswohnungen errichteten, so dass zum ersten Mal überhaupt Mönche und Weltliche hinter Klostermauern zusammenleben?
Ries schwärmt: „Dass dieses Vorhaben in einem Gebäude mit einer solch langen Geschichte realisiert werden kann, macht uns sehr stolz. Das historische Umfeld bietet eine einzigartige Wohnatmosphäre. Dafür sorgen herrschaftliche Räume, große Fenster, Kreuzgewölbe in Zimmern und Fluren sowie weitere bauliche Details. So werden beispielsweise Holzfenster oder verzierte Eingangstüren in Abstimmung mit der Denkmalbehörde fachgerecht aufgearbeitet oder – falls dies nicht mehr möglich war – originalgetreu nachgebildet. Zu dem besonderen Wohngefühl trägt auch bei, dass große Teile der Abtei von den Benediktinern weiterhin genutzt werden. Auch die Lage der Immobilie ist ein besonderer Vorteil des Objektes: Die Bewohner können sowohl die kulturelle Vielfalt
Aachens genießen als auch die landschaftlichen Reize des nahen Naturpark Hohes
Venn-Eifel. Da fast der gesamte Komplex barrierefrei konzipiert ist und auch weitere Annehmlichkeiten für ein Leben im Alter bietet, können Selbstnutzer dort langfristig planen. Die besonderen baulichen Gegebenheiten des Abteigebäudes sorgen zudem dafür, dass etwa 70 Prozent der Wohnungspreise auf die Sanierungskosten des Denkmals entfallen. Eine solche Quote wird bei denkmalgeschützten Objekten aktuell nur äußerst selten erreicht.“
Business-Leaders.net: Vom Kloster ging es 2012 zum Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe. Trockenen Fußes kommt man von ihren beiden restaurierten Schöneberger Gründerzeitvillen Maison Ouest ins Kaufhaus. Sie sprachen bei der Fertigstellung 2014 von einer „Ode an die Wohn-Freude“. Was hat Sie so begeistert?
Ries: „Es ist das Zusammenspiel historischer Bauelemente und moderner Architektur. An den beiden Gründerzeit-Immobilien wurden unter anderem detaillierte Stuckelemente, fein profilierte Gesimse und Faschen sowie französische Fenster mit eleganten, filigranen Balustraden rekonstruiert. Alle Wohnungen wurden bei einer Raumhöhe von mehr als rund vier Metern mit hochwertigsten Materialien in feinster Verarbeitungsqualität ausgestattet. Auch das technische Ausstattungs-Konzept erfüllt hochwertigste Standards. Über ein modernes BUS-System kann die gesamte Wohnungs-Technik gesteuert werden – von der Beleuchtung über die Wärmesteuerung bis zur hochwertigen Sicherheitstechnik. Hinzu kommt ein exklusiver Doorman /Concierge-Service. Das alles unterstreicht die Exklusivität der Wohnungen. Ein ganz besonderes Wohnerlebnis bieten die vier exklusiven, doppelstöckigen Penthäuser. Von dort aus genießt man einen einzigartigen Ausblick über die Berliner City. Alle Wohnungen des Maison Ouest-Areals bieten trotz der Innenstadtlage Terrassen oder Balkone, in der Regel zu dem ruhigen, begrünten Innenhof. Dieser verleiht der Immobilie mitten in der Hauptstadt Ruhe und Gelassenheit und betont deren Besonderheit. Von dem Garten als Refugium aus erreichen die Bewohner die beiden Häuser sowie die Tiefgarage, die sich direkt am KaDeWe befindet. Zudem gelangen die Bewohner des Maison Ouest so über eine direkte Anbindung per Express-Fahrstuhl in das größte Kaufhaus Kontinentaleuropas, unmittelbar in die Feinkost-Abteilung.“
Business-Leaders.net: Zu Ihrem Geschäftsalltag gehören immer wieder Kontakte zu Politikern. Mit welchen Argumenten gelingt es Ihnen, Rathaustüren zu öffnen, die Volksvertreter dürfen ja keine Geschenke annehmen?
Ries: „Beispielhaft nenne ich hier folgendes Argument: Wir haben im April 2020 das Institut YouGov für eine repräsentative Befragung in allen 16 Bundesländern zum erwünschten Wohnen im Alter gewonnen. Demnach kennen drei Viertel aller Bundesbürger (73 %) ältere Menschen, die heute allein in Häusern oder Wohnungen leben, die sie zuvor mit mehreren zusammen bewohnt haben. Das Fazit der Studie lautet: Wenn ältere Menschen in Deutschland angemessene Angebote zum Umzug in kleinere Wohnungen bekommen, kann durch Aus-, An- oder Umbauten in freiwerdenden Häusern oder Wohnungen allein in Städten wie Hamburg oder Berlin rund eine Million Quadratmeter neuer Wohnraum entstehen. Das relativ größte Potential hatten nach unserer Rechnung Heilbronn, Salzgitter, Bremen und Saarbrücken. Bundesweit könnten auf diese Weise insgesamt leicht mehr als zehn Millionen Quadratmeter neuer Wohnraum zur Verfügung stehen. Die Umzugsbereitschaft ist in Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen deutschlandweit am höchsten, während sie in Ostdeutschland insgesamt unterdurchschnittlich ist und Brandenburg den bundesweit niedrigsten Wert erreicht.“
Business-Leaders.net: Ihre neueste Zielgruppe sind die Best Ager ab 65. Dazu haben Sie letztes Jahr die französischen Nexity, Europas größten Wohnimmobilienentwickler und Seniorenresidenzbetreiber, als Mehrheitsaktionär der pantera AG gewinnen können. Sie sagten: „Mit der operativen Unterstützung und der Kapitalkraft von Nexity wollen wir unser Portfolio bereits bis 2022 verdoppeln, auf dann mehr als eine Milliarde Euro.“ Warum die Expansion in Richtung Senioren?
Ries: „Schon in neun Jahren ist fast jeder Vierte in Deutschland älter als 65 Jahre. Die Zahl der Haushaltsvorstände, die älter als 60 Jahre sind, wird gegenüber 2010 um fast ein Drittel steigen. Dieser in Deutschland historisch beispiellosen Entwicklung entspricht aber das heutige Wohnraumangebot nicht. Wir wollen deshalb jetzt bundesweit mit einem von uns entwickelten Konzept auf Basis sogenannter Serviced Apartments eine neue Wohnform für Menschen ab 65 Jahre schaffen. Und im Herzen der rheinischen Stadt Ratingen sind die Voraussetzungen für das Auftakt-Projekt ideal. Direkt im Stadtkern an der Mülheimer Straße werden vier Neubauten als „Ratinger Höfe“ mit rund 90 Wohnungen, Arztpraxen, Cafe und Kiosk projektiert.“
Business-Leaders.net: Sie wollen den Best Agern „Angebote für ein völlig neues Lebensgefühl mit dem beginnenden Ruhestand anbieten“. Wie soll dieses völlig neue Lebensgefühl aussehen?
Ries: „Die Zeit beim Übergang in das Ruhestandsalter verändert bei vielen Menschen nachhaltig die Wohnpräferenzen. Gefragt sind jetzt vor allem kurze Wege zur Besorgung von Waren und Dienstleistungen, zu Gastronomie sowie Freizeit- und Kulturangeboten. Statt auf weitläufige Wohnflächen mitteils ungenutzten Zimmern oder pflegeintensiven Gärten wird auf durchdachte und hochwertige Einrichtung Wert gelegt. Und wer oft verreisen möchte, ist für einen Sicherheitsdienst rund um die Uhr für sein Zuhause dankbar. Auf diese Anforderungen hin sind die neuen pantera Serviced Apartments in Ratingen konsequent zugeschnitten. Flankierend werden zudem verschiedenste Dienstleistungen angeboten. Sie reichen von Besorgungsdiensten sowie Wäsche- oder Reinigungsservices bis hin zu einem Concierge-Team, das sich auf Wunsch etwa auch um Konzertkarten oder Reservierungen kümmert. Kern der Entwicklung sind speziell konzipierte 2- bis 3-Zimmer-Wohnungen zwischen 35 und 60 Quadratmetern sowie auch einige 1-Zimmer-Apartments mit jeweils knapp 30 Quadratmetern. Zusätzlich stehen Bewohnern Gemeinschaftsflächen wie beispielsweise ein Speisesaal, Medien– und Ruheräume sowie eine Tiefgarage zur Verfügung.“
Business-Leaders.net: In der Vergangenheit konzipierte die pantera AG bereits erfolgreich Serviced Apartments sowohl für Studenten als auch für Reisende, die nicht nur wenige Tage, sondern mehrere Wochen oder Monate in einer Stadt bleiben. Rund 2.500 Einheiten mit einem Volumen von etwa 600 Millionen Euro hat pantera von 2010 bis 2020 bundesweit projektiert. Wie nutzen Sie die dabei gemachten Erfahrungen für ihr neues Best-Ager-Pilotprojekt?
Ries: „Die neuartigen pantera Serviced Apartments ermöglichen das Leben in hochwertigem Wohnraum, sie sind alle barrierefrei und bieten ein Versorgungs- und Betreuungsangebot auf Top-Niveau. Der demografische Wandel verändert die Gesellschaft. Die Generation der sogenannten Best Ager etabliert neue Formen des Zusammenlebens, und wir stellen die notwendige Infrastruktur zur Verfügung.“
Business-Leaders.net: Herr Ries, wir danken Ihnen für das Interview.